Dienstag, 22. Mai 2012

Von Liberia nach Sierra Leone

Rückblickend betrachtet hat Monrovia, so wie eigentlich das ganze Land Liberia es nicht geschafft mein Herz zu gewinnen. Seit meiner Abreise aus Gabun reizte ich die Aufenthaltsdauer in den bisher bereisten Ländern bis zum Maximum aus. In Monrovia beschloss ich, mich möglichst schnell auf meinen Weg an die sierra-leonische Grenze zu begeben. Es ist zwar nichts Gravierendes passiert, aber ich habe einfach nie einen richtigen Zugang zu den LiberianerInnen gefunden. Die einzige amüsante Geschichte aus Monrovia passierte auf der Rückfahrt von der Botschaft Sierra Leones zurück in meine Unterkunft, sprich ins "Kloster" in der Randall Street. Nach ca. 30 Minuten Fahrt hatte ich so ein Gefühl, dass mein Motorradtaxifahrer sich nicht wirklich dem von mir vorgegebenen Ziel näherte. Als ich ihn darauf ansprach, bekam ich ein verlegenes "Je ne parle pas anglais" zur Antwort. Die Tatsache, dass ich die gleiche Frage nochmals auf französisch formulieren konnte, schien den Taxifahrer unglaublich zu erleichtern. In der Folge erfuhr ich, dass mein Chauffeur vor zwei Tagen aus Guinea nach Monrovia gekommen war, er aber kein Wort Englisch spricht und deshalb seit seiner Ankunft noch keine richtige Unterhaltung geführt hatte und, dass er als Motorradtaxifahrer sein Geld verdienen will, Monrovia aber leider überhaupt nicht kennt. Er schlug also vor, dass ich ihm erkläre, wie wir zu der von mir gewünschten Destination gelangen. Diesen Vorschlag musste ich leider ablehnen, da ich die Stadt genauso wenig kannte. Ich nutze aber die Gelegenheit Informationen über Guinea zu erhalten, das ja noch auf meiner Reiseroute steht und suchte mir amüsiert von dieser absurden Begegnung einen liberianischen Taxifahrer mit den notwendigen Kenntnissen hinsichtlich des lokalen Straßennetzes. In meinem letzten Blogeintrag erwähnte ich die Umtriebigkeit, die zu später Stunde in Monrovia herrscht. Im Laufe meines weiteren Aufenthaltes in Monrovia stellte ich dann fest, dass diese Geschäftigkeit nur wenige Stunden anhält und allen voran die Randall Street, in der ich meine Herberge gefunden hatte, anschließend zu einer öffentlichen Schlafstätte wird - vor allem für die unzähligen Bürgerkriegsinvaliden und die Straßenkinder Monrovias. Das war dann auch meine letzte Nacht, in der ich außerhalb meiner Unterkunft herumstreunte. Dass so viele Menschen in dieser Stadt ein so unwürdiges Dasein fristen müssen, ist die eine Sache, dass ich dann aber auch noch (ich habe ja schon von der fehlenden Elektrizitätsversorgung berichtet) über beinamputierte Kriegsinvaliden stolpern oder auf schlafende Straßenkinder drauf steigen musste, empfand ich dann doch als eher unnötig - und deshalb die Entscheidung nachts nicht mehr auf Monrovias Straßen herumzustreunen. Stattdessen verbrachte ich die letzten zwei Nachmittage am Strand in Monrovia, der nur eine Minute Gehzeit von meiner Unterkunft entfernt war.

Sonnenuntergang in Monrovia
Theoretisch war der Strand unglaublich schön, praktisch wurde der Großteil davon als öffentliche Müllhalde benutzt und jener Teil, der nicht mit Müll beladen war, diente als Toilette. Ich denke, ich muss hier nicht mehr erwähnen, dass das Datum der Aushändigung meines Visums für Sierra Leone mit dem Datum meiner Abreise aus Monrovia übereinstimmt. Wie ich aber an diesem Tag feststellen musste, war die Einreisegenehmigung für mein Auto für vier Tage später angesetzt. Folglich fuhr ich nicht direkt an die Grenze, sondern über Freeport, Brewerville und Kle ins malerische Robertsport, das zwischen Atlantik und dem Pisosee eingebettet ist. In Robertsport verbrachte ich dann noch versöhnliche vier Tage zwischen Lesen & Strand und vielen netten Gesprächen mit der Bevölkerung in Robertsport.

Mein ganz persönlicher Strand in Robertsport
Eine der vielen Rotflügelbrachschwalben (Glareola pratincola), mit denen ich den Strand in Robertsport teilen musste.
Am vierten Tag ging es dann Richtung Grenze, wobei ich für eine Kurzbesuch im kleinen Dorf Tosor anhielt. In Tosor hat sich der Musiker Shaalti Levi Massoud, ein in der Schweiz lebender, israelischer Oud-Spieler, einquartiert. Ich hatte Shaalti in Robertsport kennen gelernt und erfahren, dass er schon seit weit über einem Jahr in Westafrika herumfährt. Die Stipvisite in Tosor hatte einfach den Zweck ein wenig zu tratschen und Geschichten auszutauschen. Ich hatte dann noch die glorreiche Idee mit einem Kanu auf den Pisosee rauszufahren. Die Bootstour war auch wunderschön - bis zu dem Zeitpunkt als wir kenterten. Das Kentern lief zwar fast in Zeitlupe ab, aber mitten auf dem See nutzte das auch nichts. Ich hatte aber genügend Zeit, um mich an meinen letzten Aufenthalt im Waka-Nationalpark in Gabun zu erinnern. Damals fiel ich in den Fluss, was den Verlust meiner gesamten Fotoausrüstung zur Folge hatte. Dieses Mal hatte ich noch mehr Ausrüstung dabei: Kamera um den Hals, Objektive und weiteres Kamerazubehör im Rucksack auf dem Rücken, Fernglas in der Hand, Mobiltelefon und USB-Stick (warum auch immer der mit auf die Bootstour musste) in der Hosentasche. Wie schon erwähnt, das Kentern verlief zumindest nicht schnell und ich entschied mich dafür, die Kamera und die dazugehörende Ausrüstung zu retten bzw. zu versuchen zu retten. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber als das schon recht gut mit Wasser angefüllte Kanu kippte und ich in den See fiel, wurden die Kamerasachen mit der linken Hand in die Höhe gestemmt, während die rechte Hand, mit Fernglas bestückt, zum schwimmen gebraucht wurde. Relativ schnell, aber doch zu spät für das Fernglas fand ich heraus, dass das Wasserniveau des Sees nur bis zum Bauchnabel reichte. Dass mein Telefon inzwischen ertrunken war, bemerkte ich erst, als wir wieder an Land waren. Und wieder um eine Geschichte reicher ging es dann endgültig von Tosor nach Bo (Waterside), an die liberianisch-sierra-leonische Grenze. Ich erreichte Bo gegen 16:00 und gegen die Empfehlung der liberianischen Zöllner, die mir versicherten, dass ich noch genügend Zeit hätte (die Grenze wird um 18:00 geschlossen), suchte ich mir eine Unterkunft. Am nächsten Morgen, war ich um 07:00 als erster an der Grenze und konnte somit auch um 08:00 als erster mit den Grenzformalitäten beginnen: Immigrationspolizei, liberianischer Geheimdienst, Gesundheitsministerium, ECOWAS-Büro (zur Begutachtung und intensiven Diskussion meiner Autoversicherung), zwei Büros, deren Funktion ich nicht wirklich durchschaut hatte, die sich aber sehr für meine Autopapiere für Sierra Leone interessierten, diese einmal absegneten, um dann noch einmal die Gültigkeit ihres eigenen Stempels nachzukontrollieren, und abschließend der Zoll. Die Bemerkung, dass ich nicht "Einreisen", sondern nur "Ausreisen" will, verkniff ich mir, um den vierstündigen Bürokratiemarathon nicht weiter in die Länge zu ziehen. Die persönliche Bestätigung, dass die Zeit am Vortag bei Weitem nicht mehr ausreichend gewesen wäre, um alle Ausreiseformalitäten zu erledigen, konnte ich mir auch sonst wo hinstecken, denn ich hatte ja erst die Hälfte der Arbeit erledigt. Vor mir lag die Einreise nach Sierra Leone. Diese Einreise in die Republik Sierra Leone war bedeutend einfacher als die Ausreise aus Liberia, was die offizielle Bürokratie anbelangt. Hingegen war die Dreistigkeit, mit der die sierra-leonischen Beamten an der Grenze in Jendema um Schmiergeld feilschten, ein neuer Höhepunkt. Leider konnte ich keine Fotos machen, aber es gab da einen Einwanderungspolizist, der der ganzen Farce die Krone aufsetzte: Statur eines Schwergewichtsboxers, in seinem Unterhemd dasitzend (um Oberarme und Oberkörper auch entsprechend zur Geltung zu bringen) und mit einer schwarzen Sonnenbrille bestückt - ich dachte kurz an Forest Whitaker und seiner Oskarrolle als Idi Amin im Film "Der letzte König von Schottland". Auf jeden Fall wurde ich prompt angeschrien: "White man, 10 US Dollar!". Ich setzte, meinen inzwischen schon perfektionierten dümmlichen Blick auf und antwortete nur "Wie? Das verstehe ich jetzt nicht! Ich dachte es wäre schon alles bezahlt?". Und, ich bat ihn höflich mir zu erklären für welches Dokument denn nun diese 10 US Dollar zu entrichten seien. Die Verachtung die daraufhin in seinem Blick zu sehen war, kann ich hier nicht in Worte fassen. Auf jeden Fall wurde ich für die nächsten 30 Minuten ignoriert und der oben beschriebene Herr kassierte währenddessen von den liberianischen Grenzgängern, die eigentlich auch schon alle Papiere hatten, fleißig Geld. Als keine LiberianerInnen mehr anwesend war, nahm er die Sonnenbrille ab, schaute mich ganz sanftmütig an und meinte, dass die 10 US Dollar für unsere Freundschaft gedacht sind. Etwas verdutzt ob dieser Antwort, nahm ich meinen Reisepass, der auf dem Tisch lag, stand auf und informierte Idi Amin, dass er mich anstatt nach Geld zu fragen auf ein Bier einladen hätte sollen, wenn er wirklich meine Freundschaft gewinnen hätte wollen. Damit war die Einreise nach Sierra Leone vollzogen und ich verließ den Grenzposten Jendema, um auf der Polizeibehörde in "Jendema-Downtown" eine weitere Stunde Papiere auszufüllen. Mein Nervenkostüm hielt, ich war aber am absoluten Limit und glücklich eine schöne Unterkunft in Zimmi zu finden - vor allem mit eigenem Stromaggregat. So verbrachte ich den Abend biertrinkend auf der Veranda meines "guest-houses", horchte Chet Baker und schmunzelte über die eigentlich schönen Strapazen, die ich auf meiner Reise erleben darf.

Die Mama vom Royal Guesthouse in Zimmi
Mein weiterer Reiseplan hatte vorgesehen, dass ich von Zimmi nach Potoru fahre. Zwischen Zimmi und Potoru befindet sich der Fluß Moa, der nur mit der Autofähre überquert werden kann, die aber wiederum vor einem Monat untergegangen war, was wiederum Erinnerungen an meine Autofähre zur Überquerung des Cavally von der Elfenbeinküste nach Liberia wachrief. Also fuhr ich stattdessen nach Joru und von dort nach Lalehun. Lalehun ist jenes Dorf, von dem aus der nördliche Teil des Gola Hills-Nationalparkes betreten werden kann. Ich verbrachte drei Tage/Nächte in Lalehun bzw. im sierra-leonischen Regenwald.

Die Mädchen in Lalehun hatten ihren Spaß daran, dass ich nicht in der Lage war Mende zu sprechen. Als Kompensation zum "Ausgelacht-Werden" erhielt ich aber den ganzen Tag frische Mangos.
Obwohl ich schon in der Elfenbeinküste (Taï) und in Liberia (Sapo) Zeit in westafrikanischen Regenwäldern verbracht hatte, durfte ich hier das erste Mal auch die dazugehörende Atmosphäre genießen. Da die Dörfer, die an den Nationalpark Gola Hills angrenzen, ohne Ausnahme die Nationalparkidee unterstützen, gibt es auch keine Wilderei. Das bedeutete für mich, es gab viele Tiere zu sehen und noch viel wichtiger/schöner, man spürte und hörte zu jedem Zeitpunkt im Wald, dass eben dieser lebte. Einen zusätzlichen Spaßfaktor stellte mein Parkführer Bobby dar, den man ganz einfach als verrückt beschreiben kann - was wahrscheinlich der Grund war, warum wir uns so gut verstanden: so erfuhr ich Geschichten von sehr gefährlichen Singvögeln bis hin zu abenteuerlichen Bäumen:

Säuger: Dianameerkatze (Cercopithecus diana), Campbellmeerkatze (Cercopithecus campbelli), Gestreiftes Borstenhörnchen (Euxerus erythropus), Kleines Sonnenhörnchen (Heliosciurus punctatus).


Dianameerkatzen (Cercopithecus diana) im Gola-Regenwald
Campbellmeerkatze (Cercopithecus campbelli), mehr oder weniger direkt vor meinem Zeltplatz in Lalehun

Gestreiftes Borstenhörnchen (Euxerus erythropus) auf dem Fußweg nach Lalehun

Vögel: Kuhreiher (Bubulcus ibis), Palmgeier (Gypohierax angolensis), Höhlenweihe (Polyboroides typus), Weißbrustperlhuhn (Agelastes meleagrides), Mohrensumpfhuhn (Amaurornis flavirostris), Maidtaube (Turtur brehmeri), Schillereisvogel (Alcedo quadribrachys), Weißkehlspint (Merops albicollis), Zwergtoko (Tockus camurus), Elstertoko (Tockus fasciatus), Schreihornvogel (Bycanistes fistulator), Goldhelmhornvogel (Ceratogymna elata), Kleine Streifenschwalbe (Hirundo abyssinica), Graubülbül (Pycnonotus barbatus), Weißschwanzfuchsdrossel (Neocossyphus poensis), Gelbkopffelshüpfer (Picathartes gymnocephalus), Kletterweber (Malimbus rubricollis), und viele weitere KBVs und KSVs.

Zwei Höhlenweihen (Polyboroides typus) im Flug: links ein Adulttier und rechts ein Jungvogel
Der Gelbkopffelshüpfer (Picathartes gymnocephalus), ein richtig bizarrer Vogel und gleichzeitig das Wappentier des Gola Hills Nationalparkes
Ein Schillereisvogel (Alcedo quadribrachys) beim Ansitzen für den nächsten Fisch
Reptilien: Siedleragame (Agama agama), Tropenskink (Trachylepis polytropis)


Tropenskink (Trachylepis polytropis)
Amphibien: Gebänderter Bananenfrosch (Afrixalus fulvovittatus)


Der Gebänderte Bananenfrosch (Afrixalus fulvovittatus) hatte es sich auf meinem Zelt gemütlich gemacht.
Nach meinem Nationalparkaufenthalt ging es zurück nach Joru und dann nach Kenema. In Kenema wurde ich von Anneke (einer deutschen Herpetologin) und Miles (einem englischen Wasseringenieur), die beide für den Gola-Nationalpark arbeiten, zum Verzehr von polnischen Würsten und deutschem Kartoffelsalat eingeladen. Ich war wie im siebten Himmel; konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Wurst und/oder Kartoffelsalat gegessen hatte. Von Kenema ging es dann weiter nach Bo, um über Koribundu und Bandajuma nach Potoru zu gelangen - jenes Potoru, das schon früher auf meinem Reiseplan gestanden hatte. Von Potoru ging es sofort in das kleine Dorf Kambama, von wo aus ich auf dem Boot nach Tiwai Island übersetzte. Tiwai ist eine Insel im Moa und in Sierra Leone bekannt für seine Primatenpopulationen. Natürlich machte auch ich mich auf Affenjagd:
Säuger: Westafrikanischer Stummelaffe (Piliocolobus badius), Weißbart-Stummelaffe (Colobus polykomos), Rußmangabe (Cercocebus atys), Dianameerkatze (Cercopithecus diana), Campbellmeerkatze (Cercopithecus campbelli), Kleine Weißnasenmeerkatze (Cercopithecus petaurista), Gestreiftes Borstenhörnchen (Euxerus erythropus).


Wer beobachtet hier wen? - ein Westafrikanischer Stummelaffe (Piliocolobus badius)
Eine Gruppe Weißbart-Stummelaffen (Colobus polykomos) hatte sich direkt oberhalb meines Zeltes "eingenistet".
Ein östrisches Rußmangaben-Weibchen (Cercocebus atys)
Vögel: Riedscharbe (Phalacrocorax africanus), Wollhalsstorch (Ciconia episcopus), Hagedasch (Bostrychia hagedash), Palmgeier (Gypohierax angolensis), Wassertriel (Burhinus vermiculatus), Halsband-Brachschwalbe (Glareola nuchalis), Zügelliest (Halcyon malimbica), Elstertoko (Tockus fasciatus), Goldhelmhornvogel (Ceratogymna elata), Schwarzhelmhornvogel (Ceratogymna atrata), Mohrenschwalbe (Hirundo nigrita), Grauschnäpper (Muscicapa striata), Kletterweber (Malimbus rubricollis), und viele weitere KBVs und KSVs.

Eine Riedscharbe (Phalacrocorax africanus), mein erster Kormoran auf dieser Reise

Ein Wassertriel (Burhinus vermiculatus) im Flug

Ein Halsband-Brachschwalbenpäarchen (Glareola nuchalis)
Reptilien: Siedleragame (Agama agama), Tropenskink (Trachylepis polytropis), Lianenschlange (Thelotornis kirtlandii) und eine weitere Schlange, die ich aber nicht identifizieren konnte.

Eine Lianenschlange (Thelotornis kirtlandii), die sich kurz nach diesem Foto ca. einen Meter aufrichtete, um sich auf den nächst höheren Ast zu hanteln. Ich dachte hingegen, dass die Lianenschlange zur Attacke ansetzt und machte folglich einen Satz nach hinten, weshalb es leider kein Foto von der aufgerichteten Schlange gibt.

Schmetterlinge auf Tiwai Island
Nach meinem Aufenthalt in Tiwai ging es dann dieselbe Strecke wieder zurück: Potoru, Bandajuma, Koribundu und Bo, um von dort über Mile 91, Masiaka und Waterloo in die Hauptstadt Freetown zu gelangen. Freetown ist eine wunderschön gelegene Stadt - ich behaupte mal, die schönste afrikanische Stadt, die ich bis jetzt besucht habe. Die Stadt ist über mehrere Hügel angelegt und liegt direkt am Meer. Meine erste Assoziation war San Francisco.


Blick auf einen der Hügel Freetowns - schon zu etwas späterer Stunde
Aber spätestens beim zweiten Blick fällt auf, dass auch diese Stadt, so wie die meisten afrikanischen Großstädte im Verkehrschaos und im Müll untergeht. Ich musste bei meiner Ankunft quer durch die Stadt zirkeln, um zu meiner angestrebten Unterkunft zu gelangen. Einerseits machte es unglaublich viel Spaß durch die engen Straßen in Freetown zu manövrieren, andererseits war ich fix und fertig als ich nach zwei Stunden die Stadtdurchquerung hinter mir hatte. Seitdem ist mein Auto geparkt und ich bewege mich entweder zu Fuß oder mit Motorradtaxi. Interessant ist, dass in Freetown Motorradhelmpflicht besteht und noch viel interessanter ist, dass diese auch zum Großteil eingehalten wird. Aufgrund der etwas zweifelhaften Fahrkünste der lokalen Motorradfahrer bin ich auf jeden Fall äußerst glücklich, dass auch immer ein Sturzhelm für den Fahrgast zur Verfügung steht. Das wirkliche Highlight meines Aufenthaltes in Freetown passierte aber heute: das schnellste Visum ever! Die Botschaft von Guinea brauchte doch tatsächlich ganze 7 Minuten, um mein Visum auszustellen. Ich bin immer noch ganz baff! Damit ist auch die weitere Reiseroute klar: um nicht nochmals quer durch Freetown zu fahren, werde ich die Strandroute Richtung Süden einschlagen und einfach die ganze Halbinsel, auf der Freetown liegt umrunden, um dann Richtung Norden (Makeni und Kabala) weiterzuziehen und die Grenze nach Guinea zu überqueren, wo vorerst die Suche nach der Nigerquelle ansteht.

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